Info-Seite für künftige Praktikanten

Info-Seite für künftige Praktikanten

Wenn Du gerne bei uns ein Praktikum ableisten möchtest, ruf' uns einfach an! Wir schauen dann, ob der gewünschte Termin noch frei ist und vereinbaren mit Dir einen Vorstellungstermin. Keine Angst - Du sollst hier nicht auf Herz und Nieren geprüft werden, es geht nur darum, dass wir uns schon mal kennen lernen und ein paar organisatorische Dinge besprechen. Damit Du weißt, was im Praktikum so alles auf Dich zukommt, haben wir einen kleinen Fragebogen und Verhaltenskodex zusammengestellt. So kannst Du schon mal für Dich selbst überprüfen, ob Deine Erwartungen sich mit dem Praxis-Alltag decken.

Ein Tipp: Melde Dich möglichst frühzeitig bei uns, denn manche Termine sind schnell ausgebucht. Insbesondere die Praktikumstermine der umliegenden Schulen sind manchmal heiß begehrt.

Selbsttest: Welche Aussage trifft für Dich eher zu? Bitte ankreuzen!

Teil 1: Was erwarte ich von meinem Praktikum?

Ich brauche feste Arbeitszeiten, auf die man sich verlassen kann!
Ich werde nicht ungeduldig, wenns mal länger dauert, weil noch ein Notfall kommt.
Ich liebe Tiere und will Hunde und Katzen streicheln und knuddeln!
Ich mag Tiere und will helfen, Sie zu pflegen (auch den Hund mit wässrigem Durchfall oder die Katze mit der eiternden Wunde).
Ich mag Tiere lieber als Menschen.
Ich mag den Umgang mit Menschen und Tieren.
Ich weiß, wie man mit Tieren umgeht, und packe auch ohne Aufforderung gleich richtig mit an. Ich will sofort praktisch mitarbeiten!
Ich schaue mir erstmal an, wie alles abläft und lasse mir dann zeigen, wo ich mithelfen kann.
Ich will im Praktikum zuschauen und beim Tierarzt muß man nicht so viel mitdenken.
Ich interessiere mich für die Krankheiten der Tiere: warum ist das Tier krank, was kann man machen ...
Ich ertrage es nicht, wenn Tiere leiden. Ich muß bestimmt weinen, wenn ein Tier eingeschläfert werden muß.
Ich weiß, dass manchmal auch hoffnungslose Fälle eingeschläfert werden müssen.
Ich interessiere mich nur für Arbeiten, die direkt mit den Tieren zu tun haben, Büro, Labor usw. sind uninteressant.
Ich mag auch mal ins Labor reinschnuppern, wo Blut- oder Kotproben untersucht werden.
Ich hasse hausfrauliche Tätigkeiten, das sollen andere machen!
Ich weiß, dass Hygiene ganz wichtig ist, und dafür muß man was tun (auch tägliches Putzen gehört dazu).
Ich finde Schule überhaupt nicht so toll. Da lernt man eh' nichts von dem, was man später im Beruf braucht!
Ich finde Biologie superspannend und auch Chemie, Physik, Deutsch, Mathe und GK kann man sicher für den Job als Tierarzthelferin brauchen
Ich bin froh, endlich aus der Schule herauszukommen und nichts tun zu müssen.
Ich freue mich, dass ich einen Blick hinter die Kulissen werfen kann und mal sehe, wie es im Berufsleben einer Tierarzthelferin bzw. Tierärztin so zugeht.

Teil 2: Situationsspiel: Wie verhältst Du Dich, wenn folgende Situationen eintreten?

An der Anmeldung ist gerade ein Hund zum impfen eingetroffen, gleichzeitig hat die stationär aufgenommene Katze Durchfall abgesetzt und sitzt verschmiert in Ihrem Kot.
Ich lasse die Katze erstmal sitzen und kümmere mich um das Impfbuch des Hundes.
Ich gehe zur Anmeldung, und sage: ich komme gleich zu Ihnen, nehmen Sie bitte schonmal Platz und reinige die Box der Katze und wasche ihre Pfoten, bevor ich den Impfpaß für den Hund fertigmache.
Das Telefon klingelt, die Tierärztin und die Helferin nehmen gerade bei einer Katze Blut ab, und können nicht ans Telefon gehen
Ich lasse das Telefon klingeln. Wenn's wichtig war, rufen die Leute schon nochmal an.
Ich gehe ran, sage "Guten Tag, hier spricht die Praktikantin XY" und bitte darum einen Moment zu warten, oder später nochmal anzurufen.
Die Tierärztin hat einen Patienten untersucht und erklärt dem Besitzer die Erkrankung des Tieres. Ich habe das nicht richtig verstanden.
Ich unterbreche kurz und frage: "wie war das mit dem ..."
Ich warte, bis die Besitzer den Untersuchungsraum verlassen haben und bitte darum, mir das nochmal zu erklären.
Die Helferin überträgt mir die Aufgabe, morgens die stationären Kaninchen zu füttern und ihren Käfig zu reinigen.
Ich finde Käfigputzen blöde, gebe den Kaninchen eine Möhre und schaue lieber bei der Sprechstunde zu.
Ich versorge jeden morgen "meine" Kaninchen gewissenhaft, ohne dass ich daran erinnert werden muß.
Ein aufgeregter Besitzer kommt in die Praxis und erzählt, dass sein Hund gerade gebissen wurde und stark blutet. Die Tierärztin behandelt mit der Helferin einen Patienten.
Ich sage dem Besitzer, er soll bitte Platz nehmen, es dauert noch, weil 3 Patienten vor ihm dran sind (die anderen Leute warten auch schon eine Weile) und gehe zurück in den Behandlungsraum.
Ich setze den Besitzer mit seinem Tier in den 2. Behandlungsraum, laufe zur Chefin und erzähle Ihr von dem Hund, damit sie so schnell wie möglich zur Behandlung kommen kann. Notfälle gehen vor!

Testauswertung

Wenn Du immmer spontan die zweite Antwort ausgewählt hast: super!
Du weißt, worauf es in einer Tierarztpraxis ankommt!
Wenn Du häufiger die erste als die zweite Antwort ausgewählt hast: nicht so toll.
Versuch' Dir mal vorzustellen, wie Du gern als Tierbesitzer oder tierischer Patient in einer Tierarztpraxis behandelt werden willst.
Ein Praktikum in einer anderen Branche wäre vielleicht besser ...

Verhaltenskodex:

Kleidung:
In der Praxis muß ich ordentliche Kleidung tragen. Bauchfrei und Minirock kommen nicht so gut an! Ich trage immer einen sauberen Kittel über meinen Straßenkleidern (wird von der Praxis bereitgestellt).
Schweigepflicht:
Alles was ich in der Praxis erfahre über Patienten, Krankheiten, Besitzer ... geht niemanden außerhalb der Praxis etwas an. Ich halte die Schweigepflicht strikt ein!
Vorsicht beim Umgang mit Tieren:
Tiere sind beim Tierarzt in einer Streßsituation und könnten auch mal aggressiv reagieren. Als Praktikantin bin ich noch unerfahren und soll deshalb keine Tiere anfassen, streicheln ... ohne Erlaubnis der Tierärztin oder der Helferin.
Kommunikation:
Wenn sich die Tierärztin oder die Helferin mit Besitzern unterhalten, habe ich Sendepause. Alle Fragen darf ich anbringen, sobald die Situation es erlaubt. Geschwätz untereinander oder Plaudereien sind erlaubt, aber nur solange keine Besitzer da sind: dann zählt nur noch der Patient.
Höflichkeit:
In der Praxis arbeite ich nicht nur mit Tieren, sondern auch mit Menschen, da muß ich immer höflich und freundlich sein: "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen" sind selbstverständlich. Während der Behandlung zu essen oder Bonbons auszupacken ist extrem unhöflich. Tiermedizin ist eine Dienstleistung das heißt: das Praxisteam und ich BEDIENEN Menschen, die mit ihren kranken Tieren zum Tierarzt kommen!
Berichtsheft:
Für mein Praktikum soll ich ein Berichtsheft führen. Gut ist es, wenn ich mir einen kleinen Block mitnehme und mir tagsüber Notizen mache, damit ich am Abend oder in der Mittagspause meine Tagesberichte schreiben kann. In der Praxis bekomme ich manchmal auch Material, das ich in mein Berichtsheft einarbeiten kann (Bilder ...). Ich bringe mein Heft mit zur Arbeit, damit ich mit den Angestellten alles durchgehen kann. Sie helfen mir gerne bei der Berichtsführung und beantworten auch Fragen zur Praxisorganisation, Berufsbild ...
OP:
Wenn ich bei Operationen dabei bin, fasse ich NICHTS an, denn Op-Besteck u.a. muß steril (keimfrei) sein. Wenn ich in die Wunde schauen möchte, brauche ich einen Mundschutz und OP-Haube, damit keine Haare oder Atemluft in die Wunde kommen. Wenn mir schlecht wird, gehe ich schnell raus und setze mich an die frische Luft, bis mir wieder wohler ist. Das ist keine Schande und besser, als im OP umzukippen!

Liebe Praktikanten in spe:

diese Verhaltensmaßnahmen sind keine Schikane für Praktikanten, sondern für den geregelten Praxisablauf sehr wichtig. Bitte bedenkt, dass Ihr zu Gast in unserer Praxis seid und Euch entsprechend verhalten solltet. Wenn sich ein Praktikant/in nicht dem gemäß verhält, werden wir ihn/sie darauf ansprechen, evtl. müssen wir Euren Lehrer und/oder Eure Eltern um Mithilfe bitten und schlimmstenfalls das Praktikum sogar abbrechen, denn schließlich können wir uns nicht von Praktikanten die Patienten vergraulen lassen, auch haben wir keine Lust, uns ständig über unsere Praktikanten zu ärgern! Wir sind eine Tierarztpraxis für kranke Tiere und keine Berufs-Spiel-Schule für Praktikanten.

Wenn Ihr nun immer noch Lust auf ein Praktikum in einem der interessantesten Berufe habt, dann nur zu.
Wir freuen uns auf Euch :-)


Kleintierpraxis Möller-Seeling, Berstadt, 23.03.2009